Verbessertes Siedlungsflächenmonitoring durch satellitengestützte Raumbeobachtung

Im Rahmen der Nachhaltigkeitsziele ist der sparsame Umgang mit der Ressource Fläche seit vielen Jahren Gegenstand planerischer Interventionen und politischer Maßnahmen der Bundesregierung. Die Nutzungsansprüche sind insbesondere im Umgang mit Siedlungs- und Verkehrsflächen konfliktreich. Hier kommt den Datengrundlagen, die für das Monitoring der Siedlungs- und Verkehrsflächenentwicklung verwendet werden besondere Bedeutung zu. Die derzeit verfügbaren Datengrundlagen sind nicht durchgängig aktuell und zeigen Strukturbrüche bei der Betrachtung des Flächenverbrauchs über längere Zeiträume hinweg. Zudem werden viele qualitative Aspekte nicht abgebildet. Das vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) geförderte Projekt „Inwertsetzung von Copernicus-Daten für die Raumbeobachtung“ (incora) will die Datengrundlagen der Copernicus Sentinel-Satelliten nutzen, um die bisherigen Indikatoren der Siedlungs- und Verkehrsflächenentwicklung zu ergänzen sowie die Qualität und Aussagekraft der bestehenden Kennziffern zu erhöhen. Die Ergebnisse führen zu einer verbesserten Informationsgrundlage für Maßnahmen zur Steuerung und Reduzierung der Flächeninanspruchnahme, lassen sich aber auch wirtschaftlich nutzen, um Flächenpotenziale im Bestand sichtbar zu machen. Die Verarbeitung von Copernicus-Daten zur Ableitung von Indikatoren der Raumentwicklung wird mit innovativen Cloud-Computing Lösungen durchgeführt. Informationsbedarf und Indikatoren werden gemeinsam konzipiert bzw. im Austausch zwischen Wissenschaft, Verwaltung und Planungspraxis ermittelt und koordiniert.
Die Ergebnisse werden in Portalen der Raumbeobachtung öffentlich bereitgestellt. Gemeinsam mit den Projektpartnern wird das BBSR die Indikatoren entwickeln und erproben sowie ein zweckmäßiges Indikatorset für ein bundesweites Flächenmonitoring erarbeiten. Die abschließende Bereitstellung der Ergebnisse in Raumbeobachtungsportalen und die dafür erforderlichen Abstimmungsprozesse sind vornehmlich Aufgaben des BBSR.

incora-Kickoff: Dr. Fabian Dosch (BBSR); Dr. Markus Neteler, (mundialis GmbH & Co KG), Prof. Dr. Stefan Fina (ILS); Dr. Hajar Benelcadi, mundialis GmbH & Co KG (v. l. n. r.)
incora-Kickoff: Dr. Fabian Dosch (BBSR); Dr. Markus Neteler, (mundialis GmbH & Co KG), Prof. Dr. Stefan Fina (ILS); Dr. Hajar Benelcadi, mundialis GmbH & Co. KG (v. l. n. r.)

Das Projekt wird durch das Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS) koordiniert, und gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) und der mundialis GmbH & Co. KG durchgeführt.

Der Auftakt für das incora-Projekt fand am 22.11.2018 mit dem BMVI auf der Messe Hypermotion in Frankfurt statt.

Projektdaten

Verbundkoordinator: Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung gGmbH, Dortmund

Projektvolumen: 600 Tsd. € (davon 74% Förderanteil durch BMVI)

Projektlaufzeit: 12/2018 – 11/2021

Projektpartner:

  • Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung gGmbH, Dortmund
    Ansprechpartner: Prof. Dr. Stefan Fina
  • Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, Bonn
    Ansprechpartner: Dr. Fabian Dosch
  • mundialis GmbH & Co. KG, Bonn
    Ansprechpartner: Dr. Hajar Benelcadi, Dr. Markus Neteler

Siehe auch: BMVI Ankündigung

terrestris