Satellitenbild des Monats – April – Siebengebirge


Siebengebirge, Deutschland





Das Satellitenbild des Monats April ist diesmal direkt vor unserer Haustür und zeigt den Rhein und das Siebengebirge. Im Westen des Bildes sieht man im Rheinverlauf zwei Inseln, Grafenwerth und Nonnenwerth.

Grafenwerth ist eine Insel im Rhein in Bad Honnef (Stromkilometer 642). Sie liegt gegenüber der Insel Nonnenwerth sowie natürräumlich in der Honnefer Talweitung. Geologisch gehört sie zur Jüngeren Niederterrasse des Rheins, deren Ablagerungen im Wesentlichen aus Kies und Sand bestehen. Zwei Brücken, die Grafenwerther Brücke (1912) im Norden und die Berck-Sur-Mer-Brücke (1977) im Süden sowie zwei Trenndämme bzw. Buhnen in der Inselmitte und an ihrem Südende, führen über den die Insel vom Festland trennenden Altarm. Der südliche Damm reicht bis an die Lohfelder Fähre heran.

Gegenüber der Insel Grafenwerth ist die Insel Nonnenwerth; ebenfalls eine Rheininsel die zwischen Bad Honnef und Rolandswerth liegt. Die Insel ist seit Anfang des 12. Jahrhunderts Standort einer Benedikterinnen-Abtei, die 1854 von Franziskanerinnen übernommen wurde. Seitdem beherbergt das Kloster auch eine franziskanische Bildungsanstalt, die als Mädchenpensionat begann und später zum allgemeinbildenden Gymnasium wurde.

Nordwestlich im Bild ist der Drachenfels zu sehen. Der Drachenfels ist ein Berg im Siebengebirge am Rhein zwischen Königswinter und Bad Honnef. Aufgrund seiner markanten Lage über dem Rheintal, der Ruine der Burg Drachenfels, seiner Verwendung als Sujet der Rheinromantik und einer frühen touristischen Erschließung erlangte er – trotz seiner Höhe von nur knapp 321 m ü. NHN – Bekanntheit.

Der Drachenfels entstand durch aufsteigendes Magma, das nicht zur Erdoberfläche durchbrechen konnte, sondern darunter domartig erstarrte; Vulkanologen nennen das Quellkuppe. Schon aus römischer Zeit sind Steinbrüche (Quarztrachyt) am Drachenfels belegt. Besonders im Mittelalter war der Drachenfels-Trachyt rheinabwärts ein viel verwendeter Baustein, z. B. beim Bau des Kölner Doms.

Im Nordosten des Satellitenbildes ist der Hühnerberg zu sehen. Der Hühnerberg bei Wilmeroth ist der einzige und aktive Basaltsteinbruch im Siebengebirge. Über 900 Meter in der Nord-Süd-Achse und über 500 Meter in der West-Ost-Ausdehnung erstreckt sich die Anlage mit dem kegelförmigen Krater. Ursprünglich maß die Anhöhe 336 Meter. Jetzt misst die Berghöhe durch die Sprenungen nur noch ca. 175 Meter. Der dunkelgraue bis schwarze Basalt ist ein basisches Eruptivgestein, welches sich infolge vulkanischer Aktivität aus dem an die Oberfläche tretenden und schnell erkalteten Magma gebildet hat. Das Basaltvorkommen im Siebengebirge geht auf Aktivitäten von vor über 20 Millionen Jahren zurück.

Contains modified Copernicus Sentinel data (2016)/ESA – created by mundialis

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