Satellitenbild des Monats – Januar – Küste bei Bissau (Guinea-Bissau)

Küste bei Bissau – Guinea-Bissau, aufgenommen vom Sentinel-2A Satelliten am 10.05.2016

Das Satellitenbild des Monats Januar zeigt den stark zerklüfteten Küstenstreifen rund um Bissau, die Hauptstadt Guinea-Bissaus.

Das vom Sentinel-2A Satelliten aufgenommene Bild stellt eine Farb-Infrarot-Kombination mit einer räumlichen Auflösung von 10 Metern dar. Sentinel-2 Daten des EU Copernicus Programmes sind multispektrale Satellitenaufnahmen, die frei verfügbar sind. Nach dem Download wurde die Szene mit freier Software atmosphärenkorrigiert und mit drei verschiedenen Bändern die Farbkomposition berechnet. Die gewählte Farb-Infrarot-Darstellung eignet sich besonders gut zur Erkennung von Vegetation. Vegetation erscheint in verschiedenen Rottönen, ältere Vegetation in grün, Boden in Braun- und Grüntönen. Urbane Regionen sind bräunlich-grau gezeichnet, Wasser in leuchtenden Blautönen.

Guinea-Bissau ist ein Staat an der afrikanischen Westküste. Er grenzt im Norden an Senegal, im Osten an Guinea und im Westen liegt der Atlantische Ozean. Die Hauptstadt Bissau zählt ca. 400.000 Einwohner. Die Stadt liegt im Westen des Landes am Géba Delta. Im Bild befindet sie sich im oberen linken Viertel, erkennbar als relativ dicker bräunlich-blauer Fleck an der Nordseite der breitesten Flussmündung.

Das Landesinnere Guinea-Bissaus ist überwiegend flach. Es schließt sich ein durch marine Erosion stark zerklüfteter Küstenstreifen mit einem Sumpfgebiet an. An der Atlantikküste verzweigen sich eine Vielzahl von Flüssen, wie ein Wurzelgeflecht. Die größten und wichtigsten Flüsse sind, von Norden nach Süden, Río Cacheu, Río Mansoa, Río Gêba und Río Corubal. Sie schlängeln sich von Ost nach West durch die Tieflandebene des Landes. Auf dem Satellitenbild ist der Río Cacheu ganz am oberen linken Rand zu sehen. Südlich davon mündet der Río Mansoa in den Atlantik. Die hellere, breite Flussmündung ist die Mündung des Río Géba. Der eigentliche Río Géba kommt aus Richtung Nordosten, aus Südosten kommend mündet der Río Corubal in den Río Géba (der Zusammenfluss findet an der großen Kurve statt). Weiter im Süden befinden sich noch weitere, etwas kleinere Flüsse und ihre weit verzweigten Mündungen ins Meer.
Die Küstentäler werden überwiegend landwirtschaftlich, vor allem für den Reisanbau, genutzt. Bei den hellen, bräunlichen Flecken entlang der Flussläufe handelt es sich oftmals um viele kleine landwirtschaftliche Parzellen.

Die unterschiedliche Färbung der Flüsse resultiert aus dem Transport von Nährstoffen, Sedimenten und organischem Material, wie Blätter, Wurzeln oder Rinde. Je nach Art und Menge erscheint das Wasser auf Satellitenbildern in unterschiedlichen Tönen. Hier fällt besonders die hellere Färbung des Río Géba auf, der eine größere Fracht zu transportieren scheint.
Dem Delta vorgelagert liegt der Bissagos-Archipel, mit den bedeutendsten Inseln des Landes. Die größte von ihnen ist die Ilha de Orango, auf dem Bild unten links.

Contains modified Copernicus Sentinel data (2016)/ESA – created by mundialis

Weitere Satellitenbilder gibt es unter https://maps.mundialis.de

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