Satellitenbild des Monats – März – Madrid (Spanien)

Madrid – Spanien, aufgenommen vom Sentinel-2A Satelliten am 11.01.2021

Auf dem Satellitenbild des Monats März ist Madrid im Schnee zu sehen. Das Bild wurde aus verschiedenen Bändern, basierend auf Sentinel-2A Daten des EU Copernicus Programms erstellt und bietet eine räumliche Auflösung von 20 m. Nach dem Download wurde die Szene mit freier Software atmosphärenkorrigiert und mit drei verschiedenen Bändern eine Farbkomposition berechnet. Für die gezeigte Falschfarbenkomposition wurden die drei Kanäle kurzwelliges Infrarot, sichtbares und nahes Infrarot sowie sichtbares Rot verwendet. Boden und Städte erscheinen in Rot- und Pinktönen, Wasser in dunklem Blau bis Schwarz und Schnee und Eis in dynamischem Blau.

Die Großstadt Madrid liegt in der rechten Bildhälfte. Mit etwa 3,3 Mio Einwohnern ist sie nach Berlin die zweitgrößte Stadt der Europäischen Union. Die Metropolregion Madrid (mit Vororten) zählt ca. 7 Mio Einwohner und gehört damit zu den größten Metropolen Europas.

Im Januar 2021 sorgte Sturmtief Filomena für ein Jahrhundert-Schneechaos in Spaniens Hauptstadt. Das Satellitenbild zeigt das Ausmaß des Schnees (in türkis) am 11. Januar 2021, dem Montag nach dem schneereichen Wochenende. Bei Temperaturen bis in den zweistelligen Minusbereich schneite es über 30 Stunden lang. Die Schneedecke war teilweise über 60 cm dick.
Aufgrund des Schnees wurde der Flug-, Bahn- und Busverkehr vorübergehend eingestellt. Viele Autobahnen und Landstraßen wurden gesperrt. Dennoch steckten mehr als 1.500 Menschen über viele Stunden in ihren Autos fest. Im Satellitenbild sind die geräumten Straßen als rote Bänder, die sich durch den Schnee ziehen, gut zu erkennen. Auch auf dem Flughafengelände im Nordosten der Stadt sind die Unterschiede zwischen geräumten Betriebsflächen (Landebahnen etc.) und schneebedeckter Umgebung gut zu sehen.
Neben dem Verkehrschaos führte die hohe Schneedecke auch dazu, dass Schulen schließen mussten und der Nachschub an Lebensmitteln für Geschäfte ins Stocken kam. Auf der anderen Seite erfreuten sich viele Einwohner Madrids am Wochenende an der weißen Pracht und lieferten sich ausgelassene Schneeballschlachten oder waren mit Skiern und Schlitten unterwegs.

Das Sturmtief Filomena brachte auch in einigen weiteren Provinzen Spaniens Schneefälle und Sturm mit sich. In der Provinz León, etwa 400 km nördlich von Madrid, wurde ein Rekordtief von -35,8 Grad Celsius, die tiefste jemals in Spanien gemessene Temperatur, verzeichnet. Zwar sind relativ kalte Winter in Madrid aufgrund der kontinentalen Lage und einer Höhe von ca. 650 m über dem Meeresspiegel, nicht ungewöhnlich, vergleichbare Temperaturen und Schneefälle in solch einem Ausmaß hatte es allerdings zuletzt nur 1984 und 1971 gegeben.

Contains modified Copernicus Sentinel data (2021)/ESA – created by mundialis

Weitere Satellitenbilder gibt es unter https://maps.mundialis.de